Starzach2025

Erstellungsdatum 2015-11-30 12:30:20

Auf dem Weg zum „schlauen“ Stromnetz

Die EnBW-Tochter Netze BW hat am gestrigen Donnerstag, den 19. November im örtlichen Bauhofgebäude und im Kindergarten in Wachendorf ein neuartiges, „intelligentes“ Messsystem installiert. Bürgermeister Noé freut sich, dass Starzach damit zu den bald 100 Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg gehört, die als Pioniere den Weg zu den „schlauen“ Stromnetzen der Zukunft ebnen wollen.

Die neuen Messsysteme sollen zukünftig zum einen den Betreibern der Stromnetze helfen, den Stromverbrauch mit der immer stärker schwankenden Einspeisung aus Erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne abzustimmen und so die Versorgungsqualität zu sichern. Dazu bedarf es vor allem umfangreicher Daten in „Echtzeit“ aus dem Netz, die mithilfe der neuen Technik erhoben werden können. Zum anderen erhält die Gemeinde einen umfassenden und bequem zu ermittelnden Überblick über den Verbrauch der mit den Systemen ausgestatteten Liegenschaften in der Gemeinde. So kann nicht nur bei Bedarf auf ungewollte Entwicklungen wie zu hohen Verbrauch reagiert werden. Die neuen Messsysteme gelten auch als Voraussetzung für zukünftige Anwendungen wie den ferngesteuerten Einsatz elektrischer Geräte oder die Nutzung zeitvariabler Tarife.

So ein intelligentes Messsystem besteht aus einem elektronischen Zähler sowie dem sogenannten „Smart Meter Gateway“, welches die Kommunikation in zwei Richtungen ermöglicht: Zunächst mit der zentralen EDV der Netze BW, später auch mit anderen, berechtigten Vertragspartnern des Netzkunden. Ein gemäß den Richtlinien des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gestaltetes Sicherheitsmodul sorgt außerdem dafür, dass die Daten vor unerlaubtem Zugriff geschützt sind. Die Übertragung erfolgt, je nach den örtlichen Gegebenheiten, entweder über das Stromnetz selbst („Powerline“) oder über Mobilfunk.

Nach den Plänen der Bundesregierung sollen ab Anfang 2017 in 3 Stufen alle Anschlüsse mit einem Verbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr und insbesondere alle Einspeiser ab einer Leistung von 7 Kilowatt mit solchen Systemen ausgestattet sein. Deshalb will die EnBW-Tochter keine Zeit verlieren und plant im nächsten Jahr schon einen großen Pilotversuch mit 20.000 Einheiten. Auf diesem Weg ist Bürgermeister Noé „gerne dabei“ und erhofft sich von der neuen Technik „außerdem Unterstützung auf unserem Weg zu noch mehr Energieeffizienz“.